BOTOX-Therapie

Was ist Botox?

Botox hat sich als kosmetische Injektion gegen Falten bekannt gemacht. Dieser Wirkstoff wird in der Medizin seit langem zur Bekämpfung von Muskelerkrankungen eingesetzt. Diese Substanz kann auch chronische Migräne lindern. Botox, genauer gesagt Botulinumtoxin A, wird in der Medizin seit Jahrzenten erfolgreich zur Behandlung von Muskelkrämpfen eingesetzt.

Der Wirkstoff bewirkt nicht nur eine krampflösende Wirkung; es lindert auch die chronischen Schmerzen, die es verursacht. Botulinumtoxin ist ein Bakterientoxin, das bestimmte Arten von Lebensmittelvergiftungen verursacht. Der Wirkstoff verhindert, dass Nervenfasern den Botenstoff Acetylcholin freisetzen. Bei der direkten Injektion von Botox in den Muskel wird kein Acetylcholin freigesetzt. Dadurch verlieren die Muskeln den Befehl, sich zusammenzuziehen und zu entspannen. Mit dieser Methode können schmerzhafte Muskelverspannungen gelindert werden.

Botox scheint nicht nur eine Wirkung auf die Muskulatur zu haben. Denn dieser Stoff lindert Schmerzen schneller als Muskelkrämpfe. Botulinumtoxin scheint direkt auf die Schmerznerven einzuwirken. Dadurch wird der Schmerzreflex ausgeschaltet und es entsteht noch mehr Spannung. Dadurch werden Ihre Muskeln besser durchblutet und schmerzverursachende Botenstoffe werden schneller abtransportiert.

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Was sind Myogelosen und welche Wirkung hat Botox?

Myogelose gilt als „harte“ Muskelerkrankung, die durch Überbeanspruchung und falsche Belastung verursacht wird. Daher kommt es häufig zu Myogelosen in Muskelbereichen, die für eine aufrechte Körperhaltung verantwortlich sind, wie zum Beispiel den Waden, dem Rücken und dem Nacken.  

Myogelose stellt sich als schmerzhafte, erbsen- oder olivengroße Verhärtung dar, die meist auf die Fasern ausgerichtet ist. Wenn Teile der geschädigten Muskeln identifiziert werden, ist eine starke Empfindlichkeit festzustellen. Patienten nehmen häufig eine Abwehrhaltung ein, um die Myogelose zu lindern.  

Histologisch kommt es zu einer wachsartigen Degeneration der Muskelfasern. Langsam kontrahierende Muskelfasern vom Typ I, die für Erector Spinae (Rückenmuskulatur) charakteristisch sind, haben manchmal einen vergrößerten Querschnitt und manchmal zystisches, vakuolisiertes Zytoplasma.

Durch die Injektion kleiner Mengen Botulinumtoxin in die schmerzhafte Muskelsteifheit wird der Teufelskreis aus Muskelverspannungen und Schmerzen durchbrochen. Eine deutliche Wirkung stellt sich erst nach 4–8 Tagen ein und kann drei bis sechs Monate anhalten. Die ASP-Behandlung (s. ASP-Therapie) funktioniert am Besten in Kombination mit der Botox-Therapie

Botox bei chronischer Migräne     

Der Arzt injiziert Botulinumtoxin direkt in die Kopf- und Halsmuskulatur. Behandeln Sie bei Kopfschmerzen die Gesichts-, Schläfen-, Augen-, Hals- und Nackenmuskulatur. Die Entspannung beginnt nach etwa einer Woche. Die Wirkung hält in der Regel 3-6 Monate an. Injektionen haben keinen Einfluss auf den Gesamtstoffwechsel wie Muskelrelaxantien. Die Wirksamkeit von Botulinumtoxin bei chronischer Migräne ist nachgewiesen und dieser Stoff kann die Häufigkeit und Schwere von Anfällen reduzieren. Seit September 2011 ist Botulinumtoxin in Deutschland zur Behandlung chronischer Migräne zugelassen. Die häufigste Nebenwirkung sind Muskelschmerzen. Normalerweise lässt es nach ein paar Tagen nach. In fast 20 Jahren medizinischer Anwendung von Botox gibt es keine Hinweise auf dauerhafte Organschäden. Die Wirksamkeit von Botulinumtoxin bei chronischer Migräne ist nachgewiesen und dieser Stoff kann die Häufigkeit und Schwere von Anfällen reduzieren. 

Zähneknirschen und Botox Therapie

Botox entspannt die Kaumuskulatur, was bei Zähneknirschen eine wichtige Rolle spielt. Neuerdings wird der Wirkstoff Botulinumtoxin Typ A auch im Kaubereich eingesetzt, um jene Muskeln zu entspannen, die durch das Zähneknirschen oft sehr verspannt sind. In unserem Zentrum wird Botox mit einer sehr feinen Spritze direkt in den Kaumuskel gespritzt und entfaltet dort seine therapeutische Wirkung. Dadurch wird das ständige Stresssignal unterbrochen und der Kaumuskel entspannt sich. Nach etwa zehn Tagen bemerkt der Patient die volle Wirkung. Mit einer Botox®-Behandlung können die Kräfte, die mitunter die Zähne schädigen, deutlich reduziert werden. Der Patient fühlt sich bereits nach wenigen Tagen deutlich entspannter.